Die 30 Besucher*innen des Rundgangs durch Bedburg waren allesamt ergriffen. Die Informationen rund um die Situation am 09.11.1938, die die Organisator*innen ihnen mit auf den Weg gaben, ergänzt um Mitschnitte aus Gesprächen der Zeitzeugin Hannah Monin, ließen niemanden unberührt. Die mitgebrachten Kerzen konnten leider aufgrund des Windes erst am jüdischen Friedhof angezündet werden, aber dennoch hatte der Rundgang in den frühen Abendstunden eine ergreifende Atmosphäre.

Bürgermeister Sascha Solbach, Stadtarchivar Bastian Möller, Heinz Obergünner vom Geschichtsverein sowie Anna Noddeland (Stabstelle Soziale Stadt) und Stephanie Schoenen (Integralis e.V.)  beleuchteten verschiedene Facetten der historischen Aspekte in Bedburg und der aktuellen Arbeit rund um Demokratieförderung und Extremismusprävention.

Abgerundet wurde der Abend durch eine kooperierende Veranstaltung der evangelischen Gemeinde in Kirchherten: hier wurde ein Kulturabend geboten mit jüdischer Klezmer-Musik und Texten jüdischer (zeitgenössischer) Autoren. Diese Ergänzung führte dazu, den Blick nach der Rückschau in die Vergangenheit auch wieder nach vorne zu richten: jüdische Kultur ist ein großes Potenzial und mit der gerade entstandenen Städtepartnerschaft mit Pardes Hanna-Karkour wird es in Bedburg möglich, heutiges israelisches und jüdisches Leben kennenzulernen, sich auszutauschen und dieses Potenzial zu nutzen.